An und für sich ist das Verhalten der Lehrerinnen bei ihrer Exkursion zur Burg Kreuzenstein unverzeihlich. Die 83 Buben und Mädchen hatten ein Recht auf optimale Aufsicht und Vermeidung jedweder Gefahrensituationen. Die Reaktion des Stadtschulrates auf dieses unentschuldbare Fehlverhalten ist aber nicht nachvollziehbar. „Ich möchte den Vorfall nicht auswalzen. Es war einfach saublöd und damit Schluss. Die Reaktion des Stadtschulrates ist mir allerdings fremd", meint FPÖ-Stadtschulratsvizepräsident Mag. Bernd Saurer.
Neben der rechtlichen Komponente ist auch nämlich die menschliche mit einzubeziehen. Diese Pädagoginnen haben es zu ihrem Ziel erklärt, die Jüngsten unserer Gesellschaft durch mühevolle Kleinarbeit – auch abseits des Unterrichts- zu vernunftbegabten, wertvollen Mitgliedern der Gesellschaft heranzuziehen. Die betroffenen Lehrerinnen stehen nach jahrelanger Ausbildung vor dem Nichts, nur deshalb, weil sie im Kollektiv eine mehr als unbedachte Handlung gesetzt haben. "Wir alle sollten jedoch froh sein, dass sich noch genügend Menschen für diese Herausforderung interessieren“, betont Saurer.
Jeder Dienstgeber in der Privatwirtschaft würde es sich zweimal überlegen, gut ausgebildete Fachkräfte einfach zu entlassen, nur um dem Gesetzestext auf Punkt und Beistrich zu genügen. „ Es liegt kein Vorsatz- oder Schädigungsdelikt vor. Niemand wollte die Schülerinnen und Schüler einer aktuellen Gefahr aussetzen. Ich bleibe dabei, es war saublöd, aber andere disziplinäre Maßnahmen ohne Jobverlust würden ausreichen. "Die Pädagoginnen sind primär nach ihrer fachlichen Eignung zu bewerten, wofür ihnen die Eltern der jungen Schützlinge auch höchste Anerkennung zollen. Ich appelliere daher an den Präsident des Stadtschulrates für Wien, die Entscheidung nochmals zu überdenken", schließt Saurer.