„Nachdem in der Sitzung der Bezirksvertretung Alsergrund vom 26. Juni 2019 der Freiheitliche Antrag ‚Neuer Flächenwidmungs- und Bebauungsplan für das Althan Quartier‘, in dem die zuständigen Dienststellen des Wiener Magistrats aufgefordert werden bis spätestens zur Sitzung des Bauausschusses am 19. September 2019 dafür Sorge zu tragen, dass ein neuer Flächenwidmungs- und Bebauungsplan für das Althan Quartier zur Stellungnahme vorliegt von SPÖ und Grünen abgelehnt wurde, ist klar wohin die Reise geht“, so Klubobmann Gregor Amhof in einer ersten Reaktion.
Da nunmehr mit keinem neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan zu rechnen ist, wird der Bauträger nach der Vienna Design Week im Oktober auf Grundlage des alten Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes von der Seite des Julius-Tandler-Platzes her in geschlossener Bauweise zu bauen beginnen, mit allen Konsequenzen, die es für die Bezirks- und Stadtpolitik zu übernehmen und für die Bezirksbevölkerung zu gewärtigen gilt. „Es wird deutlich mehr verbaute Fläche, nämlich rund 200.000 Quadratmeter anstatt der in Aussicht gestellten 150.000, keinen Hochpark und keine Querungen geben“, führt Amhof aus.
„Dass das ganze Projekt letztendlich an den Bedingungen eines städtebaulichen Vertrages, der Anzahl und Höhe des Mietpreises für leistbare Wohnungen sowie die 24-Stunden Öffnung der Durchgänge festschreiben sollte, nicht zustande kam und nunmehr in anderer Art ohne all diese Bedingungen realisiert werden wird, offenbart das völlig fehlende Verhandlungsgeschick der politisch beteiligten Personen, allen voran die scheidende Planungsstadträtin Vassilakou, aber auch die Alsergrunder Bezirksvorsteherinnen Malyar und Ahmad“, so Amhof.
„Ein wahres Sittenbild der SPÖ zeichnet die Ungeniertheit, mit der einerseits dem Bauwerber die Errichtung hunderter leistbarer Wohnungen zu einem Mietpreis von 7,50 Euro abverlangt wurde, obwohl sich die Überbauung von Geleisanlagen, geschweige denn eines ganzen Bahnhofs, hierfür gar nicht eignet und im gegenständlichen Fall auch baurechtlich gar nicht vorgesehen ist – wie in den vom Gemeinderat beschlossenen Planungsgrundlagen zur Widmung »Gebiete für geförderten Wohnbau« nachzulesen ist – und andererseits in einem SP-nahen Wohnprojekt in der nahegelegenen Alserbachstraße 23 wohlfeile 13 Euro verlangt werden“, so Amhof weiters.
Nach dem Kardinalfehler im Jahr 1974, den alten, kaum beschädigten Kaiser Franz-Josefs-Bahnhof überhaupt abzureißen, der in die Amtszeit von Leopold Graz fällt, folgte der nächste städteplanerische Fehlentscheid, den Bahnhof im Zuge der Planungen für das Althan Quartier nicht zu verlegen, wofür wohl Christian Kern - der zwischen 2010 und 2016 Vorstandsvorsitzender der ÖBB war - letztverantwortlich ist.
„Wenn nun im Jahr 2019 die Wiener Stadtregierung nicht einmal mehr imstande ist, sich mit dem Bauwerber nach jahrelangen Verhandlungen auf einen Kompromiss bei der Vorlage eines neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan für das Althan Quartier zu einigen und dafür unter anderem die fortgesetzte Barrierewirkung und womöglich die Errichtung keiner einzigen leistbaren Wohnung in Kauf nimmt, ist klar, wer es vergeigt hat: Dreimal hintereinander die SPÖ, davon ein- oder zweimal mit tatkräftiger Hilfe der Grünen“, schließt Amhof.